Reggae Boyz in Deutschland

Unglaublich aber wahr. Die Reggae Boyz kommen nach Deutschland und zwar am Mittwoch den 28.04.2010. Was sich wie ein Aprilscherz anhört ist seit heute Mittag Realität.

Und so kam es:
Zur Zeit bereitet sich die südafrikanische Nationalmannschaft in Herzogenaurach auf die WM 2010 im eigenen Lande vor. Um nicht nur zu trainieren wurden 2 Testspiele gegen Nordkorea (in Wiesbaden) und gegen China (in Offenbach) vereinbart. Nachdem es zu erheblichen Flugeinschränkungen wegen des Vulkanausbruches in Island gab, sagte die chinesische Nationalelf am Freitag das Spiel kurzfristig ab.

Um einen gleichwertigen Gegner zu gewinnen, startete der südafrikanische Fußballverband eine Anfrage beim jamaikanischen Fußballverband. Präsident Burrell stimmte diesem Vorschlag zu und arrangierte sofort ein Treffen mit den Trainern und Spielern, um bei der deutschen Botschaft in Kingston ein Visum für Deutschland zu beantragen.

Am Montag Vormittag ging der Flieger via Miami nach Frankfurt. Von dort werden die Boyz nach Offenbach chauffiert, um dort die letzten Trainingseinheiten zu absolvieren. Am 28.04.2010 heißt es dann um 16:30 Uhr auf dem Bieberer Berg Jamaika vs. Südafrika.

Leider wurde zum jetzigen Zeitpunkt der Mannschaftskader noch nicht verkündigt. Es ist davon auszugehen, dass Jamaika mit einem C-Team gegen Südafrika antreten wird, da die Spieler aus den englischen und skandinavischen Ligen nicht zur Verfügung stehen werden. Auch die Spieler aus der MLS stehen aufgrund von Spielen am Wochenende leider nicht zur Verfügung.

Aus Insiderkreisen erfuhr man, dass Tappa Whitmore u. a. Xavian Virgo, George Vernal, Nicoly Findlayson, Richard McCallum und Desmond Breakenridge nominieren wird.

Die German Reggae Boyz Supporter freuen sich sehr, dass erstmals die jamaikanische A-Nationalmannschaft in Deutschland antreten wird. Ob die Supporter aus Deutschland es zum Spiel schaffen steht noch in den Sternen, da es sehr kurzfristig angekündigt wurde und nun sehr wenig Zeit bleibt um eine spontane Fahrt zu organisieren.

„Time will tell“.

Reggae Boyz trotz Jetlag mit gutem Spiel gegen WM-Gastgeber Südafrika

Am 28. April trafen die Reggae Boyz in einem WM-Vorbereitungsspiel im Offenbacher Kickers Stadion auf das Gastgeberland Südafrika, das sich im Rahmen eines Trainingslagers in Deutschland so auf die WM vorbereiten wollte.

 Ursprünglich war China als Testspielgegner eingeplant, aufgrund der berüchtigten Aschewolke von Island, musste das Land aus dem Reich der Mitte aber leider absagen, weshalb die Reggae Boyz spontan als Gegner zusagten. Zu verdanken war dies wahrscheinlich keinem geringeren als Horace „Captain Bakery“ Burrell, der mal wieder seine Beziehungen zum südafrikanischen Verband spielen ließ.

Aufgrund der Kurzfristigkeit der Spielzusage konnte Jamaika nur mit einem B-Team antreten. Prominentester Spieler im Team war MLS-Profi Ryan Johnson, der im Spiel gegen Argentinien einen schönen Treffer erzielte. Ansonsten war das Team ausschließlich mit Spielern aus der einheimischen Liga bestückt. Insgesamt nominierte Trainer „Tappa“ Whitmore folgende Spieler:

Torhüter:

Richard McCallum (Waterhouse FC)

Dwayne Kerr (Portmore United)
 

Abwehr:

Dicoy Williams (Harbour View)

Jermaine Taylor (St. George´s SC)

Jerry Walters (Tivoli Gardens)

Xavian Virgo (Boy´s Town)

Desmond Breakenridge (Waterhouse FC)

Nicholy Finlayson (Waterhouse FC)


Mittelfeld:

Jevaughn Watson (Sporting Central Academy)

Richard Edwards (Harbour View)

Romario Campbell (Harbour View)

Ricardo Cousins (Portmore United)

Mario Swaby (Portmore United)

Keammar Daley (Tivoli Gardens)

Sturm:

Navion Boyd (Tivoli Gardens)

Kavin Bryan (Harbour View)


Devon Hodges (Rivoli United)

Ryan Johnson (San Jose Earthquakes, USA)

 

10 Stunden nachdem die Boyz via Atlanta in Frankfurt landeten, standen sie schon auf dem Spielfeld des Stadions der Offenbacher Kickers. Eine optimale Spielvorbereitung sieht wohl anders aus.

Wider Erwarten war der Jetlag den Boyz in den ersten Spielminuten nicht anzumerken. Die Reggae Boyz bestimmten von Anfang an das Spielgeschehen. Vor einer kleinen, aber feinen Kulisse von 532 Zuschauern entwickelte sich ein interessantes Match. Schon nach zwei Minuten zeichnete sich Schlussmann Dwayne Kerr mit einer starken Parade gegen Südafrikas Moiriri aus. Wiederum zwei Minuten später setzte sich Keammar Daley elegant gegen drei Südafrikaner durch, aber sein Abschluss war leider zu harmlos. Nun entstand ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, die aber von keinem der Teams konsequent genutzt werden konnte.

Mit einem 0-0 ging es in die Halbzeit. Für den Präsidenten sowie den Vizepräsidenten der German Reggae Boyz Supporter hieß es nun „Interview-Time“. Nachdem wir uns vor dem Spiel Horace Burrell vorstellten, veranlasste dieser ein Interview mit Sean Williams und uns.

Williams ist Sportreporter beim Jamaica Observer und zuständig für alle Infos rund um die Reggae Boyz. Er wollte im Interview von uns wissen, warum wir gerade Fans von Jamaika sind und wem wir die Daumen drücken würden, wenn Deutschland mal auf Jamaika treffen würde. Ein ausführlicher Bericht dazu wurde im Jamaica Observer veröffentlicht.

Nun aber zurück zum Spiel. In Halbzeit zwei verflachte die Partie zusehends. Den Boyz war nun der Jetlag anzumerken und die „Bafana Bafana“ schienen ebenfalls kraftlos. Kavin Bryan hatte sich in der 55. Minute schön durchgesetzt, wurde dann allerdings von einem Südafrikaner regelwidrig zu Fall gebracht. Leider warteten die Reggae Boyz vergeblich auf einen Elfmeterpfiff.

Nach einem kapitalen Schnitzer in der Abwehr der Reggae Boyz, vollendete Surprise Moriri nach Vorlage von Moroko Swallows einen ursprünglich harmlosen Angriff zum 1-0. Torhüter Kerr war chancenlos. Nach einer weiteren Unachtsamkeit in der Abwehr erhöhte Südafrikas Stürmer Siyabonga Nomvete kurz vor Schluss noch auf 2-0.

Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel und so begann für uns vom German Reggae Boyz Supporter Club nach dem Schlusspfiff ein neues Spiel. Aufgrund der geringen Zuschauermenge kamen wir relativ nah an die Spieler ran. So trafen wir auf Kapitän Jermaine Taylor, der uns mit in die Spielerkabine nehmen wollte, da uns dort ein Original-Trikot von Richard Edwards von Harbour View überreicht werden sollte. All das hatten wir vorher über Facebook abgeklärt. Leider wurden wir von unfreundlichen Ordnern nicht in die Kabine gelassen. So ging Taylor ohne uns in die Kabine und nur wenige Minuten später erschien „Shortman“ Edwards tatsächlich mit dem Trikot und zwei Freundschaftsbändchen von Harbour View. Wir freuten uns über diese nette Geste und gingen geflasht Richtung Stadionausgang über den Rasen.

Und dann – kaum zu glauben, aber wahr – stand auf einmal der WM-Held von 1998 und aktuelle Trainer der Boyz, Theodore „Tappa“ Whitmore, vor uns. Schnell gab er uns noch ein Autogramm, denn die Ordner wurden immer unfreundlicher und drohten den netten Reggae Boyz Supportern mit Stadionverbot. Sei´s drum. Wir dachten uns „no risk, no fun“ und fun hatten wir an diesem besonderen Tag im grauen Offenbach alle Male. Das Ergebnis war nebensächlich, denn wann trifft man schon mal Spieler und Trainer persönlich.

Die Krönung war natürlich, dass wir ein paar Tage später in der jamaikanischen Tageszeitung Jamaica Observer erschienen. Dieses Erlebnis wird für uns wohl immer unvergesslich bleiben.

„Black, Gold & Green, The World´s Greatest bzw. Coolest Football Team”

Bilder vom Spiel

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte prüfen Sie die Details und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.